Unverzichtbar für Weltbürger und Globetrotter – die zweite Zeitzone

Die Einigung auf eine identische Messung und Darstellung der Uhrzeit war ein wichtiger Schritt in der Entwicklung der menschlichen Zivilisation. Das Zusammenleben zu organisieren ist ohne einen verbreiteten Zeitbegriff fast unmöglich. Die Einteilung des Tages in Tag und Nacht war hier früh nicht mehr ansatzweise ausreichend.

Trotzdem diente als Hilfsmittel zur Zeitbestimmung weiterhin vor allen Dingen die Sonne. Einfach ausgedrückt: ihr Höchststand markiert den Mittag. Aus dieser Herangehensweise ergibt sich jedoch ein Problem: der Stand der Sonne unterscheidet sich anhand des Blickwinkels, also anhand des eigenen Standortes. Hieraus ergibt sich die Einteilung des Globus in Zeitzonen, welche in Ost-West-Richtung gleichmäßig verteilt verlaufen und die aktuelle Uhrzeit in Stundenschritten verändern.

So lange man sich nur im engen, lokalen Kreis bewegt, stellt dies kein Problem dar, da zumindest innerhalb eines Landes in aller Regel Einigkeit über die zugehörige Zeitzone besteht. Doch spätestens wenn man, persönlich oder zum Beispiel in geschäftlicher Kommunikation, über Zeitzonen hinweg agiert, zeigen sich oft Schwierigkeiten.

Auch wenn man sich in weiten Teilen der Welt auf gemeinsame Zeitzonen geeinigt hat, die jenseits der tatsächlichen, lokalen, geographischen Zeitzone nach freier Entscheidung die örtliche Uhrzeit festlegen, liegen doch zum Beispiel zwischen Deutschland und Washington, D.C, in den USA sechs Stunden Zeitunterschied.

Wer zwischen mehreren Zeitzonen wechselt oder im Kontakt zu Menschen in anderen Zeitzonen steht, ist deshalb grundsätzlich gezwungen, immer wieder zu überlegen und zu berechnen, wie viel Uhr es gerade am anderen Ort ist.

Eine Armbanduhr mit zweiter Zeitzone, auch GMT-Uhr genannt, erleichtert das Leben in diesem Fall enorm.

Was versteht man unter GMT?

Bis ins 19. Jahrhundert hinein bestimmt jeder Ort die gültige Uhrzeit eigenständig. Man sprach entsprechend von der sogenannten Ortszeit. Diese orientierte sich, wie beschrieben, am Stand der Sonne und konnte entsprechend sogar zwischen wenig entfernten Orten abweichen. Dies führte vor allen Dingen in allen Fragen des ortsübergreifenden Transportwesens zu enormen Schwierigkeiten. Zum Beispiel ergab sich das Problem, dass aufgrund der abweichenden Ortszeiten Fahrpläne immer anhand der veränderten Ortszeit betrachtet werden mussten, was für Fahrgäste eine enorme Herausforderung darstellen konnte.

Die Festlegung der genannten Zeitzonen auf der sogenannten Meridiankonferenz in Washington, am 13. Oktober 1884 sollte hier Abhilfe schaffen. In Washington einigten sich insgesamt 25 Nationen auf die Einteilung des Globus in gleichmäßige Zeitzonen. Die hierfür genutzten Längenkreise, sogenannte Meridiane, orientierten sich dabei an einem Null-Meridian, der als Ausgangspunkt für die Ortszeitberechnung genutzt wurde. Dieser Null-Meridian verlief durch die königliche Sternwarte Greenwich, wodurch die Grundlage der Zeitberechnung ihren Namen erhielt: Greenwich Mean Time (GMT).

Inzwischen wurde der Begriff der Greenwich Mean Time durch jenen der koordinierten Weltzeit (UTC = Universal Time, Coordinated) ersetzt, die jedoch der GMT exakt gleicht. Grundlage der am 1. Januar 1972 eingeführten UTC ist die Messung durch Atomuhren.

Wie funktionieren GMT-Uhren mit einer zweiten Zeitzone?

Die zweite Zeitzone einer Armbanduhr ermöglicht es ihrem Träger auf einen Blick zu klären, wie spät es an einem frei gewählten Ort auf der Welt in diesem Moment ist. Als Grundlage dient dabei die anhand GMT oder UTC festgelegte Abweichung zwischen den Ortszeiten.

Moderne GMT-Uhren werden auch als Weltzeituhren bezeichnet. Sie ermöglichen die Darstellung einer zweiten Uhrzeit, mit frei gewählter Stundendifferenz zur eigentlichen Uhrzeit. Zu diesem Zweck verfügt die GMT-Uhr über einen zweiten Stundenzeiger, der unabhängig gestellt werden kann und sich konstant im einmal eingestellten Abstand zur Hauptzeit bewegt.

Da aufgrund der Zeitverschiebung in einer 12-Stunden-Einteilung Schwierigkeiten hinsichtlich der Frage kommen kann, ob es sich bei der zweiten Uhrzeit um die Stunden vor oder jene nach Mittag handelt, nutzen Uhren für die zweite Zeitzone in aller Regel eine 24-Stunden-Skala. Diese kann zum Beispiel auf die Lünette geprägt sein oder als zweite Skala das eigentliche Ziffernblatt zieren.

Alternativ finden sich jedoch auch GMT-Uhren mit Hilfsziffernblatt. Dieses kann ebenfalls im 24-Stunden-Stil gehalten sein, nur die Stunden oder die gesamte Uhrzeit anzeigen oder in einer 12-Stunden-Einteilung gehalten sein und über eine separate Anzeige zwischen am und pm trennen.

Welche Variante der Darstellung hier die beste ist, lässt sich objektiv kaum beurteilen. Es gilt zwar die Maßgabe, dass auch die zweite Uhrzeit möglichst einfach ablesbar sein sollte, gleichzeitig muss sich die Anzeige jedoch harmonisch ins Design einfügen.

Was ist eine Weltzeituhr?

Oftmals werden GMT-Uhren oder Uhren mit zweiter Zeitzone auch als Weltzeituhren bezeichnet. Die Bezeichnung ist insofern treffend, da bei modernen Uhren die zweite Zeit frei gewählt werden kann. Spricht man jedoch von einer reinen Weltzeituhr, zeigen sich deutliche Unterschiede.

Während bei der Uhr mit zweiter Zeitzone die Stundendifferenz zwischen der Hauptzeit und der zweiten Uhrzeit eigenständig ermittelt und eingestellt werden muss, bietet die Weltzeituhr gängige Zeitzonen zur Auswahl. Über eine unterschiedlich umgesetzte Skala können 24 und mehr Zeitzonen anhand bekannter Referenzorte ausgewählt werden. Die Zeitdifferenz zur Hauptzeit wird im Rahmen der Auswahl automatisch eingestellt. Je nach technischer Umsetzung kann so bequem und schnell zwischen einzelnen Zeitzonen gewechselt werden, was einen globalen Überblick über die aktuelle Uhrzeit ermöglicht.

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