Fragt man Uhrenliebhaber, was die Marke Rolex im Kern ausmacht, wird man sicherlich verschiedene Antworten erhalten. Es ist nicht ein einzelnes Merkmal, das aus Uhren der Marke Rolex seit mehr als einem Jahrhundert etwas Besonderes macht. Neben der herausragenden Qualität zeichnen sich Rolex Uhren vor allen Dingen durch ihr exklusives Design aus. Dabei geht es dem Unternehmen vorrangig darum, Bewährtes zu bewahren und nicht zwanghaft sich stetig verändernden Modeerscheinungen zu folgen. Als Ergebnis unterscheiden sich viele Rolex Modelle auf den ersten Blick kaum. Gerade das eigentliche Uhrengehäuse nutzt immer wiederkehrende Elemente und bietet so wenige Anhaltspunkte zur Unterscheidung verschiedener Modelle.
Trotzdem ist es natürlich möglich, sowohl aktuelle als auch die zahlreichen unter Sammlern besonders beliebten historischen Modelle zuverlässig voneinander zu unterscheiden. Das Ziffernblatt einer echten Rolex ist eine besonders zuverlässige Methode der Identifikation und Unterscheidung.
Im Laufe der Jahre ist so eine lange Liste unterschiedlicher Ziffernblätter entstanden, die sich mehr oder weniger deutlich voneinander unterscheiden und für Sammler und Liebhaber die Grundlage zur Auseinandersetzung mit gängigen Modellen sowie besonderen Schätzen liefern.
Das Chocolate Dial – die süße Versuchung
Der wohlklingende Name leitet sich schlicht von der Farbe dieses Ziffernblattes ab, das sich in schokoladigem Braun präsentiert.
Dabei wird der Name für zwei Gruppen von Ziffernblättern genutzt: zum einen für jene der aktuellen Linien, wie zum Beispiel der Rolex Yacht Master 40, die gezielt in braun gehalten sind, zum anderen Ziffernblätter aus den 50er, 60er und 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, bei denen das ursprüngliche Schwarz des lackierten Ziffernblatts ausgeblichen eine Braunfärbung annimmt.
Die Inverted Six – als die Welt noch Kopf stand
Als klassischer Chronograph verfügt die Rolex Daytona über drei klassische Totalisatoren, die ihrem Träger, neben der klassischen Anzeige der Uhrzeit, weitere nützliche Informationen, im Stoppuhrbetrieb liefern. Einer, der unterste dieser drei, summiert die Stunden in Ein-Stunden-Schritten. Bei diesem Stundentotalisator sind die Zahlen 3, 6, 9 und 12 auf das Ziffernblatt geprägt. Bei Modellen der Ziffernblattserie „Inverted six“ steht die 6 auf dem Kopf. Dies war bis Mitte der 90er Jahre der Fall.
Der Chapter Ring – das verbindende Element
Sprechen Enthusiasten und Sammler vom sogenannten Chapter Ring, sind damit ältere Modelle gemeint, bei deren Ziffernblatt die Minutenstriche durch eine umlaufende Kreislinie miteinander verbunden sind.
Das Racing Dial – das Cockpit am Handgelenk
Von 2009 bis 2016 nutzte Rolex für das Modell Daytona ein Ziffernblatt, das mit nach innen ausgerichteten arabischen Zahlen und farblich abgesetzten Totalisatoren stark an einen Tachometer erinnern konnte. Dieser Ähnlichkeit verdankt das Racing Dial seinen Namen.
Das Maxi Dial – mehr Licht
Durch den gezielten Einsatz fluoreszierender Chemikalien, die auf Teile des Ziffernblattes sowie der Zeiger aufgebracht werden, bleibt eine Rolex auch unter schlechten Lichtverhältnissen ablesbar. Bekannt hierfür ist zum Beispiel die Rolex Submariner.
Bei Modellen mit Maxi Dial sind die Leuchtpunkte erkennbar größer gehalten und ermöglichen so ein noch komfortableres Ablesen bei Dunkelheit, was besonders für Sportuhren von Vorteil ist.
Das Meters first – wer zuerst kommt …
Typisch für eine der beliebten Rolex Submariner ist die im unteren Teil des Ziffernblattes angegebene Angabe der maximalen Tauchtiefe, für die eine Dichtigkeit garantiert ist.
Angaben sind hier seit jeher in Meter und in Fuß üblich.
Im Laufe der Zeit wurde jedoch die Reihenfolge dieser Angaben verändert. Wurden anfänglich zuerst Meter angegeben, änderte man die Reihenfolge schnell zugunsten der Tiefe in Fuß, was bis heute beibehalten wurde.
Uhren, bei denen zuerst der Wert in Metern genannt ist, werden als Meter first bezeichnet.
Das Stick Dial – Unterschiede für Detailverliebte
Wie detailversessen echte Rolex-Fans sind und sein müssen, beweist neben anderen Varianten besonders das Stick Dial der GMT-Master II.
Ein genauer Blick auf den Schriftzug auf dem Ziffernblatt offenbart hier, dass sich bei der römischen Zwei keine Serifen finden.
Das Weißgold-Blatt – edelste Details
Das von Enthusiasten als Weißgold-Blatt besprochene Ziffernblatt von Rolex-Sportmodellen ist die heute am weitesten verbreitete Ziffernblatt-Variante.
Der Name leitet sich von der typischen Umrandung der Leichtelemente auf dem Ziffernblatt ab, die aus Weißgold gefertigt ist.
Das Rectangular Dial – noch ein Blick durch die Lupe
Wie beim Stick Dial verlangt auch das Rectangular Dial der Rolex GMT-Master II einen genauen Blick, am besten durch eine Lupe, auf die römische Zwei.
Im Gegensatz zum Stick Dial finden sich hier deutliche Serifen, welche die horizontalen Striche zu einem Rechteck verbinden.
Das SWISS only – Zeichen der Unbedenklichkeit
Ältere Ziffernblätter verschiedener Rolex Modelle verwendeten das leicht radioaktive Tritium als fluoreszierende Leuchtmasse.
Die Verwendung dieses chemischen Stoffes wurde durch Aufschrift am unteren Rand des Ziffernblattes dokumentiert. Hier war „SWISS – T<25“ zu lesen, was darauf hinweisen sollte, dass es sich um eine in der Schweiz gefertigte Uhr handelt, die Tritium mit einem Strahlungswert von weniger als 25 Millicurie verwendet.
Ab dem Ende der 1990er Jahre nahm man bei Rolex Abstand von der Verwendung von Tritium. Aktuelle Uhren dokumentieren deshalb nur noch ihre Herkunft, durch die Aufschrift „SWISS MADE“.
In einer kurzen Übergangsphase findet sich lediglich die Aufschrift „SWISS“, der diese Variante unter Fachleuten den Namen SWISS only verdankt.
Fazit
Für Fans, Sammler und begeisterungsfähige Uhrenliebhaber bietet Rolex ein breites Betätigungsfeld. Sich mit den kleinen, feinen Details zu befassen, macht eine einfache Armbanduhr zum Objekt intensiver Auseinandersetzung und des Austauschs zwischen Begeisterten.
Außerdem ermöglichen es die kleinen Details engagierten Sammlern, sich vor verbreiteten Fälschungen zu schützen und zu erkennen, ob es sich bei einem angeblichen Kleinod tatsächlich um ein solches handelt.
Wenn Sie als Laie befürchten, im Dschungel der unterschiedlichen Ziffernblätter den Überblick zu verlieren, bieten wir vom Juwelier und Feinuhrmacher Peter Jürgensen in Flensburg Ihnen gerne unseren fachlichen Rat und unsere Expertise.
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Peter Jürgensen – Ihr Juwelier & Feinuhrmacher in Flensburg!